Besuch beim Maler Ge Gessler
Biographisches...
Als Einstimmung zum nachfolgenden Gespräch führt mich der Künstler durch sein «malerisches» Zuhause - ein wahres Eldorado für Kunstfreunde, Reisefreaks und Liebhaber alter Häuser. Man tritt durch die Haustüre und befindet sich in einer anderen Welt. Im eisernen Herd knistert ein Feuer, ein riesiger Kachelofen spendet Wärme, rauchschwarzes Gebälk wölbt sich über niederen Räumen, Wäsche trocknet still vor sich hin. An den Wänden Zeugen von jahrzehntelangem künstlerischem Schaffen. Da hängen Entwürfe zu Bühnenbildern aus der Zeit am Schauspielhaus neben Porträts in ausgesprochenen gotischer Manier; zarte, monochrome Radierungen kontrastieren mit grossformatigen Werken in leuchtenden Farben.
Da gibt es - in luftiger Höhe - eine veritable Werkstatt mit grosszügiger Werkbank. Säuberlich reihen sich die Gerätschaften in Gestellen und Regalen. Eine sinnvolle Einrichtung nicht zuletzt darum, weil GeGe alle Renovationsarbeiten an seinem Haus selber ausführt.
Ein «Türkenstübli», angefüllt mit Reiseandenken und entsprechender Literatur, lädt zum gemütlichen Verweilen. Bilder, in denen der Maler seine Reiseeindrücke künstlerisch verarbeitet hat, erzählen von fremden Kulturen. Messinglampen mit vielfarbigen Gläsern filtern das Licht, Seidenpantoffeln aus «Tausendundeinernacht» wirken wie zufällig zurückgelassen - Scheherazade ist eben entschwunden.
Zurück im Diesseits, dient ein weiteres Zimmer als Lagerraum für die zahllosen grossformatigen Werke. Doch auch hier - zwischen Holzgestellen und Spannrahmen - ein Hauch von Exotik, ein reichbesticktes Berberkostüm. In einer ehemaligen Bauernstube steht die Druckpresse für graphische Blätter nebst Zubehör. Hier werden auch Einladungen für die Ausstellungen vorbereitet und weitere administrative Arbeiten erledigt.
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Ganz zuoberst dann, unter einem ausladenden Dachfirst - Sesam öffne dich - des Malers Atelier. Als Blickfang zunächst - gleich einem erratischen Block - die riesenhafte Staffelei. Daneben eine Art Servierwagen, über und über mit Farbe bedeckt und selbst schon zum Kunstwerk mutiert, die fahrbare Palette. Die Wände wiederum verschwinden hinter ungezählten Gläsern, Flaschen und Fläschchen, randvoll mir Farbpulver, Ölen und Essenzen. Pinsel stecken - Blumensträusschen gleich - in Büchsen und Behältern. Zahllose Fotos und Kunstkarten erinnern an Studienaufenthalte und Künstlerbekanntschaften. In Töpfchen, Näpfchen und Mörsern werden die Farben in althergebrachter Weise vermischt und gebunden, eine Arbeit, die heute nur noch wenige Maler selber ausführen. In einer Ecke lagert, meterweise aufgerollt, selbstgrundierte Leinwand, auch dies eine aufwendige Prozedur.
Eine Musikanlage dient nicht zur «Berieselung», wie mich der Künstler belehrt; GeGe arbeitet mit Musik. Er braucht sie zur Einstimmung auf das Thema, das ihm gerade als Grundlage für ein Werk dient.
von U. Bonvin in der Publikation:
GeGe Georg Gessler
Ein Ausschnitt aus Leben und Werk
Grüezi
Bitte treten Sie ein ins Atelierhaus von GeGe.
Tauchen Sie ein in GeGe's Farben- und Phantasiereich.
Wir heissen Sie willkommen und wünschen viel Vergnügen.
Link zum online Buch "Grüezi"
zur Besichtigung
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